Das Netzwerk NETINVET
Eine kontinuierliche Entwicklung in Europa
Das Netzwerk NETINVET wurde im Mai 2011 auf Initiative der CGI (französischer Verband für Groß- und Außenhandel) gegründet und hat bereits einen langen Weg zurückgelegt.
Der Grundstein des Netzwerks wurde mit den europäischen Projekten RECOMFOR und COMINTER gelegt, die ebenfalls von der CGI initiiert wurden. Im Rahmen dieser Projekte wurde ein gemeinsames Berufsbild für den Beruf des Groß- und Außenhandelskaufmannes entwickelt und ein Netzwerk für die Mobilität von Lernenden und Lehrenden auf Niveau 5 des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) eingerichtet. Mit dem Projekt RECOMFOR wurde außerdem ein wichtiger Beitrag zur Schaffung des Qualitätssicherungssystems des Netzwerkes geleistet.
Ein Jahr später erweitert sich das Netzwerk. Mit dem von der AFT (französischer Verband für die Entwicklung der beruflichen Bildung im Transportwesen) koordinierten Projekt Euro Trans Log sollte die europäische Mobilität von Lernenden im Bereich Transport und Logistik auf Niveau 5 des EQR ermöglicht und unterstützt werden. Da dieses Projekt auf derselben Grundlage durchgeführt wurde, wie die beiden oben genannten Projekte, konnten gemeinsame Referenzen aufgestellt und umgesetzt werden, mit dem die beruflichen Qualifikationen länderübergreifend anerkannt werden können.
Seitdem ist die Anzahl der Mitglieder beständig angestiegen. Heute zählt das Netzwerk mehr als 100 Schulen und Ausbildungszentren aus 10 europäischen Ländern (Deutschland, Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, Kroatien, Niederlande, Portugal, Rumänien und Spanien) zu seinen Mitgliedern. Pro Jahr werden mehr als 600 Mobilitätsmaßnahmen innerhalb des Netzwerks NETINVET durchgeführt. Das Netzwerk wird von den Berufsverbänden CGI, AFT, S-BB (Samenwerkingsorganisatie Beroepsonderwijs Bedrijfsleven, Niederlande) und CPV (Centro Produttività Veneto, Italien) aktiv unterstützt.
Förderung einer anerkannten Mobilität in Europa
Mit dem ECVET-System (europäisches Leistungspunktesystem für die Berufsbildung) fördert das Netzwerk NETINVET die Anerkennung der Mobilitätsmaßnahmen. Dank der Umsetzung gemeinsamer, fest verankerter Referenzen, die durch die Mitglieder des Netzwerkes anerkannt werden, können die bei einem Lernaufenthalt und/oder bei einem Praktikum im Ausland erlangten Lernergebniseinheiten übertragen und validiert werden. Bei seiner Rückkehr muss der Lernende seine während der Mobilitätsmaßnahme erlangten Kenntnisse und Kompetenzen nicht erneut validieren.
Das gegenseitige Vertrauen, das seit der Gründung von NETINVET zwischen den verschiedenen Mitgliedern geschaffen wurde, ist der Motor, der die Bemühungen des Netzwerks antreibt. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist das Qualitätssicherungssystem des Netzwerks, das es uns ermöglicht neue Mitglieder zu integrieren und eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Grundlage für das Qualitätssicherungssystem sind zwei Qualitätschartas. Eine davon ist für die Ausbildungszentren bestimmt und muss beim Beitritt zum Netzwerk unterzeichnet und anerkannt werden. Die andere Charta ist für Unternehmen vorgesehen, die Praktikanten aus dem Ausland aufnehmen. Darin sind die Grundvoraussetzungen festgelegt, die für die Organisation von Praktika innerhalb von NETINVET gelten.
Um die europaweite Anerkennung der Mobilitätsmaßnahmen zu erreichen, müssen bei jeder Maßnahme verschiedene Unterlagen vorgelegt werden, z. B. die Lernvereinbarung (Learning Agreement). Damit sollen ein reibungsloser Ablauf und die Einhaltung der Qualitätscharta des Netzwerks sichergestellt werden. Diese innerhalb des Netzwerks entwickelten Dokumente, die für die Mitglieder auch als Online-Tool verfügbar sind, vereinfachen die manchmal sehr zeitaufwendigen administrativen Schritte.
Ausweitung des Netzwerks
Vor dem Hintergrund der hohen Qualität und des guten Angebots der Mobilitätsmaßnahmen ist NETINVET bestrebt, das Netzwerk beständig zu erweitern. Die Kontakte zu Schulen, die an einem Beitritt interessiert sind, sind zahlreich. Außerdem möchte sich das Netzwerk für neue Länder öffnen. Kontakte der Mitglieder zu Schulen, die sich in Ländern außerhalb des Netzwerks befinden, sind bei diesem Vorhaben entscheidend.
Die Erweiterung des Netzwerks bezieht sich aber nicht nur auf die geographische Ebene, sondern beinhaltet auch eine Ausweitung auf andere Qualifikationsstufen. Derzeit sind Mobilitätsmaßnahmen auf Niveau 5 des EQR möglich. Ab 2017 soll das Angebot nach und nach auch Niveau 4 des EQR für den Bereich Transport und Logistik umfassen. Die AFT hat Ende 2016 das europäische Projekt ETL4ALL erfolgreich abgeschlossen, das 2014 als Folgeprojekt von Euro Trans Log begonnen wurde aufgrund der großen Nachfrage von Schulen und Ausbildungszentren, die entsprechende Qualifikationen anbieten. Dank des Projekts ETL4ALL konnten neue gemeinsame Referenzen für Niveau 4 des EQR im Bereich Transport und Logistik entwickelt werden.